Geschichte
und Geschichten aus den Ortsteilen
Kramersfeld-Bruckertshof-Hirschknock
Die
50jährige Geschichte des
Bürgervereins ist sehr eng verbunden
mit der Entwicklung der
heutigen Stadtteile Kramersfeld,
Bruckertshof und Hirschknock, man
könnte sagen, sie war der Auslöser
für die Gründung des Vereins, denn
die Entwicklung dieser Stadtteile
verlief nicht so, wie es für die
meisten Siedlungen üblich ist.
Doch bevor auf die 50jährige
Geschichte eingegangen werden soll,
ist es wohl angebracht, kurz
einen Blick in die Vorzeit und
Frühgeschichte dieses
Siedlungsgebietes zu werfen.
Es ist bekannt, dass viele
vorgeschichtliche Siedlungen
zugrunde gingen, aber wieder
aufgesucht und bewohnt wurden. So
fand sich am Ostrand des Ortsteiles
Hirschknock, in Richtung
Lichteneiche ein aus der Bronzezeit
stammendes Gräberfeld (ca. 1.500 -
1.200 v.Chr.). 1967 entdeckte
der Schüler Alfred Schlögel
beim Spielen am Rande des
Fluplatzgeländes einige
Grabbeigaben. Bei den daraufhin
durchgeführten Ausgrabungen konnten
5 Gräbern Beigaben entnommen
werden. Man hatte den Toten neben
Waffen, Schmuckstücken und
Geräten auch Gefäße mit ins Grab
gegeben, ein Beweis dafür, dass
unsere damaligen Vorfahren
schon an ein Leben nach dem Tode
glaubten. (Die Fundstücke sind im
Historischen Museum der Stadt
Bamberg ausgestellt.) Diese Funde
sind auch die einzigen aus der
Vorzeit, die auf eine Ursiedlung im
Bereich der drei Stadtteile
hinweisen.

Machen wir nun einen Zeitsprung in
das Frühmittelalter. In dieser
Zeit (ab ca. 530) besiedelten die
vom Niederrhein stammenden Franken
das Gebiet an Main und Regnitz.
Schließlich erhielt unser Gebiet
in merowingisch-karolinischer
Zeit im 7./8. Jahrhundert sein
erstes staatliches Gepräge.
Halezestat (Halagestat) in
Ratensgoue, das heutige Hallstadt
entstand, zu dem die
Stadtteile Kramersfeld und
Bruckertshof bis zum Jahr 1970
gehörten.
Das nächste, das aus dem Mittelalter
belegt ist und auf das heute einige
Straßennamen in den 3 Ortsteilen
hinweisen, sind die Flurnamen. Das
Äbtissenfeld, der Acker, der am 29.
Juli 1482 an die Äbtissin des
Klosters St. Theodor in
Bamberg verkauft wurde. Äbtissensee,
der See neben dem Äbtissenfeld, der
ebenfalls im Besitz des
Nonnenklosters St. Theodor (dem
späteren Karmelitenkloster) war. Er
gehörte einst zu den Seen von
Seehof. Eine Straße in der heutigen
Siedlung ist nach dem See benannt:
Am Äbtissensee. Hirschknock,
Knock, bedeutet eine bewaldete
Erhebung in der ebenen Landschaft,
in der sich die Verwalter von Seehof
Hirsche hielten. Eine Straße in der
heutigen Siedlung ist danach
benannt: Am Hirschknock.
Aus der Flurnamensammlung der
Gemeinde Hallstadt ist auch der
Bischofsee zu entnehmen. Einst
fürstbischöflicher See und zu
Seehof gehörend, später Breitenau
genannt. Er war der größte der Seen
von Seehof und grenzte an die
Hallstadter und Gundelsheimer Flur.
Aufmerksame Beobachter können
noch Dammreste dieses ehemaligen
Sees erkennen, etwa die
Strecke zwischen Flughalle und dem
ehemaligen Pistolenschießstand
(zuletzt als Schafstall genutzt).
Noch in den sechziger Jahren dieses
Jahrhunderts bestand der Damm bis
zur Memmelsdorfer Straße. Er fiel
dem Bau des Berliner Rings zum
Opfer.
Interessantes gibt es aus dem
Markgrafenkrieg (1552/54) über
die Breitenau zu berichten.
Der gewalttätige Markgraf Albrecht
Alcibiades
(Brandenburg-Bayreuth) verschonte
auf seinen Raubzügen auch das
Fürstbistum Bamberg nicht. 1553
erreichte die Heimsuchung ihren
Höhepunkt. Seitens der
Markgräfler hegte man den Verdacht,
in der Breitenau, dem fischreichen
See des Fürstbischofs, seien
allerhand wertvolle Gegenstände
versenkt worden, um sie dem Zugriff
zu entziehen.
Am 5. Mai 1553 erreichten Mitglieder
des Bamberger Rates dass das
Abgraben des Sees unterblieb. Sie
befürchteten einen Schaden,
der in zehn Jahren nicht
wieder gut gemacht werden könne, und
beteuerten, im See sei nichts
zu finden, was die Mühe des
Abgrabens lohne.
1889 erwarb die Stadt Bamberg
zur Anlage eines neuen
Exerzierplatzes die Breitenau vom
Besitzer Freiherrn von Zandt auf
Seehof 128 Tagwerk um 144.000 Mark;
die Gemeinde Memmelsdorf trat zum
gleichen Zweck den unteren Hutanger
zu 28 Tagwerk 49 Dezimal um 17.094
Mark ab (Schrott, Memmelsdorfer
Ortsgeschichte).
In die neuere Zeit führt uns schon
der Name Bruckertshof, aus
einem Fluraufseherhäuschen
entstanden. Der Name stammt von
einem Johann Brockhard von
Bamberg, der 1732 den Hof erwarb.
Dieser Hof ist das erste noch
erhaltene Gebäude im Bereich der
heutigen Siedlung. Ursprünglich nach
seiner Fertigstellung (ca. 1720)
wurde er als "Pinzighof" bezeichnet,
wohl durch die Lage in einer
Seenlandschaft (Äbtissensee,
Bischofsee, Melbersee). Der
Hof gelangte dann in den
Besitz von Johann Borckhard und hieß
von nun an "Borckhardshof". Wann und
aus welchem Anlass der Borckhardshof
über Brockertshof zu
Bruckertshof eine Veränderung
erfuhr, ist leider nicht mehr
zu belegen.

Interessiert nun noch die Herkunft
der Namensbezeichnung Kramersfeld.
Heute bezeichnet man rundweg die
Einwohner der Siedlung als
"Kramersfelder". Die
Flurnamensammlung der Gemeinde
Hallstadt berichtet darüber:
Kramersfeld, hier baute sich 1840
der Tagelöhner Camm ein Haus, zu dem
dann das Haus des Ökonomieverwalters
Kramer von Seehof und das Haus von
Dr. Schropp, Bamberg, kam..
1844 stellte Kramer an das
Landgericht Bamberg den Antrag, die
Siedlung Kramershof zu benennen. Der
Antrag wurde zunächst abgelehnt.
Sie erhielt aber trotzdem am
21.09.1844 später den Namen
Kramersfeld.
Bis zum Ende des 2.
Weltkrieges erhöhte sich die Zahl
der Anwesen nur unwesentlich
auf fünf. So kann man im
Lexikon der Ortschaften des
Königreiches Bayern, Ausgabe
1875, lesen:
Bruckertshof, Einöde unfern der
Breitenau, mit 7 Einwohnern, 5
Gebäuden, 10 Rindvieh, zur Pfarrei
und Schule Hallstadt gehörig,
Postort Bamberg. Dazu wird
Kramersfeld genannt, mit 25
Einwohnern, 9 Gebäuden und 10
Rindvieh als Weiler eingestuft.
Nach diesem geschichtlichen
Rückblick sind wir nun in der
Zeit angekommen, die unmittelbar zur
Gründung des Bürgervereins gefährt
hat, die Zeit nach dem 2. Weltkrieg.

Kramersfeld am Anfang der
50er Jahre
Die Wohnungsnot der Nachkriegsjahre
war der Grund, dass sich
einheimische Bürger und vor allem
Heimatvertriebene in Kramersfeld
nach billigem Bauland umschauten, um
ein Ein- oder Zweifamilien-haus zu
errichten. Nach den
Baugenehmigungen durch das
Landratsrat hoben sie mit der
Schaufel den sandigen Baugrund aus,
setzten Stein auf Stein, richteten
ihre Dachstühle auf, viel
Schweiß und Arbeit waren nötig.
Echte Pionierarbeit wurde geleistet,
die Eigenmittel waren knapp.
Man wollte eben sein eigenes Dach
über dem Kopf haben, und, was noch
sehr wichtig war, aus dem eigenen
Garten sich mit Gemüse und Obst
selbst versorgen. Eigene Brunnen für
die Hauswasserversorgung wurden
gegraben, für die Abwässer wurde
eine Sickergrube zur Vorschrift
gemacht.
So begann es anfangs der
fünfziger Jahre dort draußen in
Kramersfeld allenthalben zu grünen
und zu blühen, wo noch vor wenigen
Jahren die Steppenlandschaft des
"Börstig" vorherrschte. Doch waren
die Anfänge der Siedlung nur auf
einem holprigen Feldweg
entlang der Breitenau von Bamberg
her zu erreichen. Aber der Drang
nach einem Eigenheim wurde immer
größer, man wollte lieber draußen in
der freien Natur wohnen, als
im Häusermeer der Stadt. Es entstand
zwischen den Jahren 1950 und 1960
die Streusiedlung Kramersfeld, d.h.
ohne rechtskräftigen Bebauungsplan,
aber mit vom Landratsamt Bamberg
genehmigten Bauplänen.
Die Probleme der
Trinkwasserversorgung, der
Abwasserbeseitigung, der
Verkehrserschließung, der
Ortsbeleuchtung, des Schulbesuchs in
Bamberger Volksschulen wurde
immer größer.
1955: Der erste "Laden" in
Kramersfeld

Auch die Lage der damaligen
Streusiedlung Kramersfeld an der
Gemarkungsgrenze von 4 Gemeinden
(Hallstadt, Gundelsheim, Memmelsdorf
und Bamberg) war einer Lösung der
Probleme nicht gerade dienlich. Man
benötigte ein gemeinsames
Sprachorgan, um sich Gehör zu
verschaffen. Die Lösung wurde in der
Gründung eines Bürgervereins
gesehen.
So fanden sich am 21. Januar
1956 sich beherzte Frauen und
Männer zusammen, um in der
Gastwirtschaft Burgis Bruckertshof
einen Bürgerverein zu gründen. An
die Stadt Hallstadt wurde
folgendes Schreiben gerichtet:
Betreff: Anmeldung des
Bürgervereins
Bruckertshof-Kramersfeld
Wir zeigen hiermit an, dass am 21.
Januar 1956 der Bürgerverein
Bruckertshof/Kramersfeld gegründet
wurde.
Bei der hierbei vorgenommenen
geheimen Abstimmung wurden
nachstehende Personen in die
Vorstandschaft gewählt:
1. Vorstand: Josef Weis, geb.
7.7.21
Stellvertreter: Josef Burgis, geb.
11.11.02
Kassier: Ludwig Heil, geb.
17.6.22
Schriftführer: Johann Lautenbacher,
geb. 21.4.27
Der Vorstandschaft gehören
weiter als Ausschussmitglieder an:
Scherer Ernst, geb. 19.1.24
Schäfer Herbert, geb. 19.8.24
Teuber Hans, geb. 17.4.18
Dietz Josef, geb. 18.5.06 +
Dwuzet Ernst, geb. 19.6.18
Hallstadt, den 11. Februar 1956
Hochachtungsvoll: gez. Josef Weis,
1. Vorstand.
Seit seiner Geburtsstunde
entwickelte der Verein in den
folgenden Jahren erstaunliche
Aktivitäten, denn mit stetig
steigender Bautätigkeit wurden die
Probleme der Daseinsvorsorge immer
größer.
Da war zum einen der Verbindungsweg
zur Memmelsdorfer Straße:
dieser war nur ein holpriger Feldweg
und führte zudem über Gelände,
das von der US-Standortverwaltung
beansprucht wurde. Niemand wollte
für seinen Unterhalt aufkommen,
weshalb der Weg auch einmal
gesperrt, nach heftigen Protesten
aber wieder geöffnet wurde.

Quittung über
"Verpflegung" der BV- Mitglieder,
die sich an Ausbesserungsarbeiten
der Straße beteiligen
Weiterhin waren Probleme mit
der Trinkwasserversorgung aus den
Hausbrunnen bis zum Anschluss an die
Gundelsheimer Wasserversorgung im
Jahre 1962 an der Tagesordnung.
Alle Jahre während des Winters
wurden die Keller der Wohnhäuser
durch ansteigendes Grundwasser
geflutet. Abhilfe brachte erst ein
1966 im Auftrag der Stadt Hallstadt
erstellte Oberflächenentwässerung.
Auch die Zahlung von Schulgeld des
Landkreises an die Stadt Bamberg ist
nicht erst ein Streitpunkt dieser
Tage. Da die Kramersfelder Kinder
seit Errichtung der Kunigundenschule
in der Gartenstadt zur Schule
gingen, gab es immer wieder
Versuche, die Kinder in
Hallstadt einzuschulen.
All diese Probleme konnten nur sehr
langsam und in zähen Verhandlungen
mit einer Vielzahl von Behörden
gemildert werden. Hier seien
nur die Behörden, Dienststellen und
Persönlichkeiten des öffentlichen
Lebens aufgeführt, an die sich der
Bürgerverein laufend mit Anträgen,
Eingaben und persönlichen
Vorsprachen wandte:
Stadt Hallstadt, Gemeinde
Gundelsheim, Landratsamt Bamberg,
Stadt Bamberg, Wasserwirtschaftsamt
Bamberg, Staatliches
Gesundheitsamt Bamberg, Staatliche
Schulämter Bamberg-Land und Stadt,
US- Army, Bayernwerk AG,
Überlandwerk Oberfranken, Deutsche
Bundesbahn, Regierung von
Oberfranken.
Ausschuss für Wirtschaft und Verkehr
des Bayerischen Landtags,
Bayerisches Staatsministerium für
Wirtschaft.
Persönlich angesprochen und zu
Rate gezogen wurden:
Dr. Hans Ehardt, als Präsident des
Bayerischen Landtages,
Dr. Alfons Goppel, als Bayerischer
Innenminister,
die Mitglieder des Bayerischen
Landtages: Neundorfer, Muth, Grosch,
Stenglein, Dr. Kriegisch, Dr.
Keller, Luft.
Die Mitglieder des Deutschen
Bundestages: Emil Kemmer, Dr. Thomas
Dehler, Metter.
Ferner:
Oberbürgermeister Dr. Theodor
Mathieu, Landrat Otto Neukum,
Bürgermeister Schüller, Hallstadt,
Bürgermeister Wolf, Gundelsheim.
Hinter dieser nüchternen Aufzählung
verbirgt sich ein gerütteltes
Maß an Arbeit, Verzicht auf
Freizeit, an Idealismus der
Vereinsvorstandschaften und
Ausschussmitglieder. Viele brachten
große persönliche Opfer, vor allem
diejenigen, die nicht mehr unter den
Lebenden weilen - in memoriam!
Es mussten doch Jahre vergehen, bis
sich die ersten Erfolge der
Bemühungen um eine geordnete
Daseinsvorsorge einstellten. Wenn
heute Trinkwasser in den Haushalten
fließt, ein ausreichendes Kanalnetz
vorhanden ist, eine gut ausgebaute
Verbindungsstraße vom Berliner Ring
über Kramersfeld-Hirschknock nach
Gundelsheim führt, die Seitenstraßen
größtenteils ausgebaut sind,
die Ortsbeleuchtung

vorhanden ist, der Stadtbus von
Bamberg über Kramersfeld
fährt, die Schulkinder mit Bussen
befördert werden können und ein
Neubaugebiet erschlossen ist, dann
muss den Frauen und Männern des
Bürgervereins gedankt werden,
die sich ihre Zielvorstellungen
regelrecht erkämpfen mussten. Ohne
die Aktivitäten des Vereins wären
die drei Stadtteile sicher noch
länger auf dem Stand der fünfziger
Jahre stehen geblieben.

Straße ca. 40 Jahre später


Eine kurze Chronik der
letzten 50 Jahre:
21.01.1956:
Gründung des Bürgervereins
1956
* Bewohner von Kramersfeld errichten
in freiwilligen Arbeitsstunden
* die Unterstellhalle der
Haltestelle Bruckertshof der
Deutschen Bundesbahn, Nebenstrecke
Bamberg- Scheßlitz
1958
* Der Bürgerverein nimmt erstmals
Kontakt mit der Stadt Bamberg wegen
Umgemeindung auf
1959
* Der Bürgerverein wird
eingetragener Verein
1960
* Die Pläne für die
Verbindungsstraße B 22 -
Bayernwerk werden erstellt
1962
* Anschluss an die neue
Trinkwasserversorgung Gundelsheim
1964
* Der Bürgerverein wiederholt seine
früheren Anträge
auf Eingemeindung der Ortsteile nach
Bamberg;
* die ersten Pläne für die
Abwasserbeseitigung reifen heran;
* (Bürgervereinsmitglied Ing.
E. Luhde fertigt
kostenlos die Pläne für den
Abwasserkanal der drei Ortsteile).
1965
* Der Bau der
Verbindungsstraße B 22 -
Kramersfeld- Hirschknock-
Gundelsheim beginnt.
1966
* Die Finanzierung der
Oberflächenentwässerung ist
gesichert.
1967
* Die Hausanschlüsse für den
Abwasserkanal werden erstellt.
1969
* Die Städte Bamberg und Hallstadt
treten wegen der Gebietsbereinigung
und weiteren Erschließung der drei
Ortsteile in Verhandlungen ein.
1970
* Am 1. Januar werden die Ortsteile
Kramersfeld und Bruckertshof
nach Bamberg eingemeindet.
1971
* Die Stadt Bamberg lässt einen
zweiten Abwasserkanal verlegen, die
Ortsteile sind voll kanalisiert.
* Vorstandsmitglied des
Bürgervereins Georg Kliem klagt auf
Beseitigung der berühmt-
berüchtigten Schweinemastanstalt auf
Hallstadter Gebiet wegen der
unerträglichen Geruchsbelästigungen.
Er wird dabei von der Stadt Bamberg
in dem Zivilprozess
unterstützt. In den verschiedenen
Verwaltungsgerichtsverfahren konnte
die Stadt Hallstadt in früheren
Prozessen die Beseitigung der
Mastanstalt nicht erreichen.
1972
* Der Stadtbusverkehr Bamberg-
Kramersfeld- Gundelsheim wird
aufgenommen (Linie 14);

Fahrschein der Stadtwerke
aus dieser Zeit
* der Ortsteil Hirschknock
(bisher Gundelsheim) wird nach
Bamberg eingemeindet.
1973
* Wegen des unerwünschten
Etablissements im Haus
Bruckertshofer Straße 1 kommt es
fast zu einem Volksaufstand
Kramersfelder Bürger.

Bericht des FT vom 12.03.73
1977/78
* Der Bürgerverein stellt
erneut Antrag auf Erstellung eines
Bebauungsplanes durch die
Stadt Bamberg
1979
* Vorstandsmitglied Georg Kliem
gewinnt den Zivilprozess gegen
die Schweinemastanstalt. Nach
jahrelanger Prozessdauer muss
durch Urteil des Oberlandesgerichtes
Bamberg die Schweinemästerei geräumt
werden. Damit ist einem großen
Übelstand in der Nähe der Ortsteile
Abhilfe geschaffen worden. Der
Stadt Bamberg ist durch ihre
Rechtsbeihilfe besonders zu danken.
1979/80
* Die Schulbusverbindungen
werden verbessert.
1980/81
* Die Verbindungsstraße Berliner
Ring - Kramersfeld wird ab
TÜV-Stelle verbreitert und mit einem
Radfahrweg versehen;
* der Bürgerverein stellt einen
umfassenden Antrag an die Stadt
Bamberg auf Erstellung eines
Bebauungsplanes für die drei
Stadtteile;
* der Bausenat der Stadt
Bamberg beschließt einstimmig auf
der Basis des rechtswirksamen
Flächennutzungs-planes
Bebauungspläne für die Ortsteile
erstellen zu lassen. Als Grundlage
für diese Bebauungspläne wird vom
Planungsamt ein übergeordneter
Rahmenplan erarbeitet, aus dem u.a.
Aussagen zu einer verbesserten
Verkehrserschließung,
Einwohnerzahlen, bauliche Struktur
sowie Grünordnung hervorgehen. Für
die Wohngebiete soll eine
Bevölkerungszahl angestrebt werden,
die es ermöglicht, infrastrukturelle
Einrichtungen zu erstellen.
1981
* Der Bürgerverein feiert sein
25jähriges Gründungsfest



Heutiges Baugebiet "K4" vor
Beginn der Bautätigkeiten
1982
* Die kirchliche "Eingemeindung" der
3 Ortsteile nach St. Kunigund wird
vollzogen und mit einem
Festgottesdienst vor der Gaststätte
Wilhelmsruh gefeiert.
1984
* Neue Bebauungspläne werden
durch das Planungsamt der Stadt
Bamberg erstellt.
1985/86
* Die Erschließung des neuen
Bauquartiers K4 wird begonnen; die
ersten Häuser werden gebaut;

1985: Die ersten Häuser im
"K4" werden gebaut
* der Bahnverkehr nach
Scheßlitz wird eingestellt;
* die Stromversorgung wird von den
Stadtwerken übernommen.
1987
* Die ersten Gasrohre werden
in Kramersfeld verlegt;
* die Ortsumgehung von Hirschknock
wird fertig gestellt und von
OB Paul Röhner am 23.12.87 für den
Verkehr freigegeben;
* das Gewerbegebiet
Kramersfeld wird erschlossen.
1988
* Die Bahnnebenstrecke
Bamberg-Scheßlitz wird stillgelegt
und bis auf ein Rangiergleis,
das an der Ernst-Zinner-Straße
endet, auch abgebaut;

Eine der letzten
"Nostalgiefahrten" nach
Scheßlitz
* der Bauantrag eines
Bauträgers, der eine Bebauung des
für die Nahversorgung vorgesehenen
Grundstücks ohne Läden
vorsieht, wird vom Bamberger
Stadtrat abgelehnt.
1990
* Ein Bürgerprotest formiert
sich gegen eine in Kramersfeld
geplante Gemeinschaftsunterkunft für
Asylbewerber;
* die Stadtwerke schließen mit
dem ALT- Taxi Kramersfeld an
die Nachtlinie an.
1991
* 10 Jahre nach der Stiftung
einer Eiche von der Stadt Hallstadt
zum 25jährigen Jubiläum des
Bürgervereins errichtet dieser eine
Bank um den Baum.

Errichtung der Baumbank
durch Ausschussmitglieder
1992

ARGE-Versammlung mit OB Paul
Röhner
* Der Bürgerverein
Kramersfeld führt den Vorsitz der
Arbeitsgemeinschaft Bamberger
Bürgervereine, zwei Versammlungen
werden organisiert, u. a. mit
dem Verkehrsplaner Prof. Dr.
Kirchhoff und Oberbürgermeister
Paul Röhner.
1993
* Im Kramersfelder Gewerbegebiet
stürzt ein Hubschrauber der
US- Army ab, glücklicherweise nur
mit geringem Sachschaden;
* die Arbeitsgemeinschaft der
Bamberger Bürgervereine organisiert
einen Bürgerabend in der neuen
Konzerthalle, auch unser BV ist
beteiligt.
1995
* Die Ortsteile Kramersfeld
und Bruckertshof gehören seit 25
Jahren zu Bamberg, der
Bürgerverein feiert dieses Jubiläum
gemeinsam mit der Stadt Bamberg mit
einem Festakt;

Festakt zum 25-jährigen
Jubiläum der Umgemeindung
von Kramersfeld und
Bruckertshof
* nach über 20 Jahren ohne
Einkaufsmöglichkeit eröffnet die
Bäckerei Noppenberger eine Filiale
in Kramersfeld.
1996
* Der Bürgerverein feiert am 15. und
16. Juni sein 40-jähriges
Jubiläum.

1997
* 2. April Jahreshauptversammlung:
Bürgerverein ist auf fast 100
Mitglieder angewachsen;
* Wendemöglichkeit wurde am
Ortsausgang für Busse und
Lastwagen geschaffen;
* Auf Antrag des Bürgervereins
konnte eine Ausdehnung des
Anruflinientaxis auch auf das
Wochenende erreicht werden;
* Änderung der Bebauungspläne
K 5 und K 8 aufgrund der
Erweiterungsabsichten der
Firmengruppe Günther. Durch die
Betriebserweiterung sollen 200
neue Arbeitsplätze geschaffen
werden.
* Erweiterung der Start- und
Landebahn durch die Städte Bamberg,
Hallstadt und den Landkreis Bamberg.
Der Bürgerverein teilt der Stadt
Bedenken mit und führt eine
Informationsveranstaltung mit zwei
Referenten durch.
* Gundelsheim fordert Aufstufung der
überregionalen
Gemeindeverbindungsstraße
(Kemmerstraße). Der Bürgerverein
legt Einspruch ein. Daraufhin lehnt
die Stadt Bamberg das Vorhaben ab.
1998
* Im November 1998 wird die
neue Start- und Landebahn auf dem
Flugplatz eingeweiht.
* Einziger Laden in
Kramersfeld, Bäckerei Noppenberger,
schließt.
1999
* Bürgerverein setzt sich für
Lärmschutz entlang der A 73
ein.
* Die Bebauung im Baugebiet K 7
beginnt.
* Baugebiet K 8a wird aufgrund der
Erweiterungsabsichten von GHP
geändert. Hierzu nimmt der
Bürgerverein kritisch Stellung.
* P & R Breitenau wird eröffnet.
* Das beschmierte Bushäuschen
am Hirschknock wird am
15./16.10.1999 von Kramersfelder
Kindern malerisch neu
gestaltet. Vorher wurde vom
Bürgerverein ein
Ideenwettbewerb ausgelobt und
die besten Vorschläge wurden
prämiert.

2000
Der unter Mithilfe des Bürgervereins
und Kramersfelder Bürgern fertig
gestellte Bolzplatz wird
eingeweiht

* 1. Stammtisch des Bürgervereins in
der Gaststätte "Wilhelmsruh".
* Vor dem Bruckertshof wird erstmals
eine Maiandacht durch Pfarrer Eckert
gefeiert.
* Der Bürgerverein übernimmt eine
Stuhlpatenschaft im
ETA-Hoffmann-Theater.
2001
* Errichtung der Sandecke und
Baummonster unter Anleitung von
Bildhauer Thomas Gröhling und seiner
Frau Tanja. Skulpturen am Bolzplatz
wurden gemeißelt. Der Brunnenbau war
leider erfolglos. Zweites
Bolzplatzfest am 20. Juli 2001.
* Bushäuschen wurde ein zweites Mal
renoviert (Schmierfinken).
* Der Bürgerverein konnte erreichen,
dass Schüler der 5. und 6. Klassen
den Schulbus in die Kunigundenschule
in der Gartenstadt benutzen
dürfen.
2002
* Die Anwohner "Am Melbersee"
fordern den Ausbau des geplanten
Spielplatzes.
2003
* Spaßfußballturnier anlässlich des
50-jährigen Jubiläums der
Kunigundenkirche. Der BV nimmt mit
einer Mannschaft am 28.06.2003 auf
dem Gelände der TSV Eintracht teil
und belegt den dritten Platz.

2004
* Bürgerverein bewirkt eine
Notsanierung, um den Verfall
des Bruckertshof zu minimieren.
* Vodafone plant den Bau eines
Mobilfunkmastes in Hirschknock; der
Bürgerverein erhebt mehrmals
Einspruch und fordert die
Ausweisung des Gebietes als Bauland.
Der Bauantrag wurde daraufhin
von der Stadt Bamberg abgelehnt. Der
Betreiber erhebt jedoch Einspruch
bei der Regierung von Oberfranken,
welche die Ablehnung der Stadt
Bamberg aufhebt.
* Aufgrund von
Geruchsbelästigungen durch die Firma
Kaliko im Industriegebiet von
Kramersfeld findet ein Treffen
zwischen Bürgerverein und
Geschäftsführung der Firma Kaliko
statt. Das Treffen endet mit der
Zusage, diese
Geruchsbelästigungen zu
minimieren.
2005
* Jahreshauptversammlung mit
Neuwahlen und Bildervorführung am 8.
April;
* Aktueller Stand der Mitglieder am
19.09.2005: 128 Mitglieder
21.01.2006
* Der Bürgerverein wird 50
Jahre alt!
In diesen kurzen nüchternen Daten
der vergangenen 50 Jahre
verbirgt sich natürlich eine Menge
Schriftverkehr und Vereinsarbeit.
Aber diesem Teil der Aufgaben
stand von der Gründung an immer ein
gesellschaftlicher,
kultureller Teil des Vereinslebens
gegenüber. Der jeweiligen
Vereinsführung war es ein Anliegen,
die Mitbürger der drei Ortsteile
zusammenzubringen. Welche
geselligen Aktivitäten der Verein
durchführte, lesen Sie im
nächsten Kapitel.
Der Bürgerverein Kramersfeld-
Bruckertshof- Hirschknock e.V.
kann mit Stolz auf sein 50jähriges
Bestehen zurückblicken, möge er
weiterhin für eine friedvolle
Zukunft zum Wohl der ortsansässigen
Bürger in den nächsten Jahren
und Jahrzehnten tätig sein.
Hans Jürgen Bengel, Harald Neudorfer
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